Mittwoch, 30. Dezember 2015

Disneyland

Disneyland

Unser letzter kompletter Tag dieser USA-Reise ist angebrochen. Auf unserer Liste steht nur noch Disneyland. Und das haben wir gut geplant. Denn von unserem Stellplatz sind es zu Fuß nur 300 Meter bis zum Eingang!
Wir machen uns auf, um dort noch einmal das pralle Leben und die Menschenmassen zu erleben. Ja, es ist dort voll. Hauptsächlich natürlich Familien mit ihren Kindern. Viele der Kleinen haben sich nach dem Vorbild der Märchenfiguren gekleidet und laufen so voller Freude in den Kostümen herum.
Ansonsten nichts Neues für uns, Euro-Disneyland in Paris kennen wir schon. Und so ist hier alles wie beim alten. Lediglich das Adventure-Land kennen wir noch nicht, das ist auch für uns neu.
Und da gibt es einige Attraktionen. Filmvorführungen etwa in 3D.
Das ist ja nicht grundsätzlich was Neues, aber die Filme, die hier gezeigt werden, sind doch schon sehenswert. So hat uns ein Flug über die Berge und Täler schwer beeindruckt. Wir werden in einen Schwebesitz eingewiesen und angeschnallt. Das Licht geht aus, der Flug beginnt und die Beine haben keinen Kontakt mehr zum Boden. Die Sitze heben und senken sich, passend zu den Flugmanövern, du fühlst Dich wirklich echt wie im Fluge. Wahnsinn, ein tolles Erlebnis!
Und so gibt es noch einiges an Besonderheiten. Die jedoch alle zu beschreiben geht über meine persönlichen Fähigkeiten hinaus. Nur noch eines: in einer Situation befanden sich die Zuschauer vor einem Ameisenhaufen. Und plötzlich kribbelte es unter dem Sitz und an den Beinen. Welch eine Panik! Irgendwie waren in der Sitzfläche kleine Spitzen eingebaut, die dann in Bewegung versetzt wurden und an den Beinen sorgten kleine Wasserspritzer führ das Gefühl, als wenn die Ameisen dort herumkrabbelten! Das hat uns ganz schön geschockt!
Am Abend saßen wir wieder auf der Bank vor dem Wohnmobil,
und wie jeden Tag wurde im Disneyland ein Feuerwerk gezündet. Und wir in der ersten Reihe. Bilden wir uns mal ein, es sei extra zu unserem Abschied abgebrannt worden, damit wir die USA-Reise in guter Erinnerung behalten.
Am nächsten Morgen gaben wir unseren RV zurück und der Shuttle brachte uns zum Flughafen.

Good bye America, wir hatten eine schöne Zeit!   

Einen Nachtrag möchte ich noch liefern: Auf einem Highway hat ein überholender Truck einen Stein hochgeschleudert, der in der Windschutzscheibe einen tiefen Krater hinterlassen hat. Aber mit der Versicherung über CANUSA kein Problem. Bei der Rückgabe des Mobils musste ich 400,-- Dollar für den Austausch der Frontscheibe per Kreditkarte bezahlen. In Deutschland angekommen habe ich das der Versicherung gemeldet und den Rechnungsbeleg zugeschickt. Und drei Tage später hatte ich das Geld bei mir auf dem Konto! Da kann man wohl wirklich nicht meckern! Wir können CANUSA für die komplette Reisebuchung wärmstens empfehlen. Man wird gut beraten und betreut!












da ist jemand müde!


LA Universal Filmstudios

LA Universal Filmstudios

Hollywood wir kommen! Natürlich gehört es bei einem Besuch in Los Angeles dazu die Filmstudios zu besuchen. Wir sind mit dem Wohnmobil direkt dorthin gefahren. Wie in Amerika natürlich üblich, sind auch für unser Wohnmobil Parkflächen vorhanden. Mit so einem großen Gefährt hat man hier wesentlich weniger Probleme als in Europa. Überall wird das berücksichtigt. Selbst auf Supermärkten findet man Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Und über Nacht hier stehen, das ist selbstverständlich!

Wir haben unseren Eintritt bezahlt und lassen erstmal alles auf uns wirken. Etliche Figuren sind aus den Filmen bekannt, auch wenn wir keine großen Kinogänger sind. Es werden an jeder Ecke irgendwelchen Attraktionen angeboten. In einem gläsernen Turm kann man frei fliegen!? Es wird ein Luftsrom erzeugt, der senkrecht von unten nach oben geblasen wird. Er wird dann so stark einjustiert, dass der Mensch bäuchlings liegend, wie bei einem Fallschirmsprung, schwebt. Ist aber nichts für mich. So gibt es viele Möglichkeiten sich zu vergnügen. Wir setzen uns in einen Bus, der mehrere Anhänger zieht, und lassen uns über das riesige Gelände fahren. So bekommen wir ganze Orte, nur aus Kulissen bestehend zu sehen, aber auch diverse spektakuläre Actions. So, fliegende und brennende Autos, verunfallte Fahrzeuge aus denen noch der Qualm hochsteigt und sogar einen abgestürzten Riesenjet. Da hängen zum Teil noch die leblosen Menschen in den Gurten. In einem Tunnel verunglückt die U-Bahn und kommt auf uns zugerast! Wir haben da etliche Schreckmomente erlebt.

So war auch dieser Tag wieder ein Erlebnis. Zurück zum RV-Park
und den Feierabend einläuten ist jetzt unsere Devise. Wegen der Wärme sitzen wir noch vor dem Mobil auf der Bank und chillen. Es kommt ein Ehepaar vorbei und begrüßt uns freundlich. Da sind die Amis immer gut dabei, man hat immer das Gefühl, wir sind schon lange gute Freunde. Auch jetzt wieder. Es entwickelt sich ein Gespräch (natürlich recht holperig, wegen meiner schwachen Sprachkenntnisse) und dabei stellt sich heraus, dass mein Gegenüber ein UFO-Verfechter ist. Er glaubt daran. Und je mehr ich bekunde, dass ich nicht daran glaube, je intensiver werden seine Geschichten und angeblichen Erlebnisse, auch die seines Vaters. Aber er hat mich nicht bekehren können.










Hier wird gerade eine Überschwemmung inszeniert

auch das ist Kulisse

der abgestürzte Jumbo Flieger



und hier "wohnen" wir



Dienstag, 29. Dezember 2015

Santa Barbara - Los Angeles

Santa Barbara – Los Angeles

In Santa Barbara haben wir nur für wenige Stunden geparkt, um den Flair dieses Ortes zu spüren. Das ist eines der Vororte von LA die man ein wenig mit dem deutschen Timmendorf an der Ostsee vergleichen kann. Allerdings geht auch hier nichts ohne Auto! Da ist doch tatsächlich ein Parkplatz auf der Holzbohlenbrücke eingerichtet, damit die Gäste ja nicht zu weit laufen müssen.
Bei uns in Deutschland undenkbar!

Da wir uns nun schon recht nahe an LA „herangerobbt“ hatten, beschlossen wir jetzt, doch bis direkt zu unserem Endziel durchzufahren. Die Straße „Harbor Boulevard“ ins NAVI eingegeben und auch von der Blechkiste akzeptiert, und ab ging die Fahrt. Aber irgendwie muss ich wohl doch wieder mal einen Hinweis nicht richtig gedeutet oder ignoriert haben. Wir waren in der genannten Straße angekommen, fanden aber keinen RV-Park.
Zweimal die Straße rauf und runter gefahren, es änderte sich nichts! Welch ein Zufall: am Straßenrand stand ein Polizeiauto und die beiden Cop´s kontrollierten einige Verkehrsteilnehmer.
Ich nahm wieder mein NAVI in die Hand und das dicke Buch mit der Stellplatzliste, und ging auf die beiden zu. Nach einigem hin und her meinten dann die beiden, ich könne eigentlich nur den Platz am „Disneyland“ meinen. Natürlich meine ich den! Der liegt zwar auch an der bewußten Harbor Blvd, aber an einer ganz anderen Ecke. Es gibt zwei Straßen mit dem gleichen Namen!
Und die gesuchte lag noch 30 Meilen von von hier! Sch........
So, das NAVI noch mal neu programmiert , diesmal aber richtig und wir fuhren direkt in den Feierabendverkehr von LA hinein. Nur noch schleichen war angesagt. Und es war auch schon längst dunkel geworden. Unsere innere Spannung stieg. Endlich, die gesuchte Straße voraus. Aber wir hatten keine Hausnummer eingegeben. So standen wir vor der Entscheidung: links oder rechts abbiegen? Wir entschieden uns für rechts.
Mit gemächlicher Geschwindigkeit und suchendem Blick fuhren wir die Straße unserer Wünsche entlang. Als wir schon darüber sprachen, ob wir wohl hier in einer Seitenstraße die Nacht verbringen müssten – kein schöner Gedanke – da entdeckte Irmgard auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Dunkel der Nacht ein Schild mit der Aufschrift Camping. Also an der nächsten Möglichkeit gewendet und dann auf diesen dunklen und unbeleuchteten Platz eingebogen. Mensch, war uns das unheimlich!
Ich parkte erstmal ein, stieg aus dem Auto aus um die Lage zu sondieren, da stand plötzlich so ein Typ vor mir und sprach mich an,  ob ich denn hier über Nacht bleiben wolle. Der hörte wohl sofort aus meiner Antwort heraus, dass ich Deutscher bin. Er sei auch aus Deutschland, ganz früher mal ausgewandert. Nun erklärte er uns, dass dieser Platz eigentlich gar nicht mehr existiere und er in den nächsten Tagen geräumt würde. Wir könnten aber diese eine Nacht ruhig hier stehen bleiben. Es sei auch kostenlos.
Na denn!


Später kam er noch einmal wieder und zeigte uns seine Geburtsurkunde aus Deutschland. Aber das war wohl nur ein Vorwand um noch schnell die Gelegenheit zu nutzen und nach einem Bier zu fragen. Eigentlich bei uns nicht üblich, aber wir hatten tatsächlich welches an Bord. Freudig zog er damit ab.
Aber damit war der Tag noch nicht gelaufen. Es klopfte an der Tür. Nanu, will der noch etwas von uns? Nein, ein Mann asiatischer Herkunft, offensichtlich der Inhaber, bat uns zu sich in die Anmeldung. Dort mussten wir nun doch noch die Platzgebühr entrichten. Aber endlich konnten wir schlafen gehen.









die Autos auf der Holzplattform


Pelikane auf dem Dach

ein Pelikan im Flug

unser Parkplatz unter Palmen






Solvang

SOLVANG, ein dänischer Ort
Weiter geht es nach Süden. Als Ausgleich zu dem teuren Platz in Moss Landing nächtigen wir auch mal auf einem Campground. Das sind Plätze ohne Komfort, einfach so irgendwo in der Gegend. Jedoch nicht ohne die üblichen Grilleinrichtungen!
Einen Abstecher von der CA 1 musste ich aber machen, nachdem ich darüber in irgendwelchen Unterlagen gestolpert bin. Das Örtchen Solvang, von dänischen Siedlern errichtet und bewohnt.
Und endlich, endlich konnten wir hier auch mal ein Brot kaufen, das unserem Geschmack näher kommt, als diese amerikanischen, süßen und weichen Dinger, die mehr Kuchen sind als Brot!
Der Ort war pikobello sauber und man fühlte sich tatsächlich nach Dänemark versetzt. Zufällig war heute auch noch Markttag. Was besseres hätte uns (ich meine natürlich Irmgard) nicht passieren können.


auf einem Campground

die Anmeldeformalitäten an einem Holzpfosten








so eine Sonnenblumenfarbe, wie hier auf dem Markt kannte wir bisher noch nicht



California State Route 1

California State Route 1 ( CA 1 )

So liebe Freunde, so langsam schließt sich der Kreis unserer Rundreise. Jetzt nur noch 420 Miles = 676 km gen Süden, und dann geben wir unseren RV wieder zurück.
Wisst Ihr eigentlich wie das RV ausgesprochen wird? Ihr, die ihr die englische Sprache beherrscht, wisst sowas natürlich! Aber trotzdem will ich versuchen die Lautsprache einmal niederzuschreiben: Aar Wiii. Wobei für das r die Zunge in den Rachen wandern muss, und auch das w sehr weich ausgesprochen wird, damit es einigermaßen original klingt.
Und was bedeutet RV denn ins deutsche übersetzt? 
Recreational Vehicle, heißt so viel wie Erholungsfahrzeug, Freizeitfahrzeug.

Zurück zur Route. Natürlich wählen wir die
California State Route 1, kurz CA 1 genannt. Die führt über weite Strecken direkt an der Küste des Pazifischen Oceans entlang. So werden uns viele schöne Aussichten geboten. Und wir lieben die Nähe zur See!
In Moss Landing übernachten wir in einem Fischerort auf dem teuersten RV-Platz der ganzen Reise. Über 60,-- Dollar haben wir dafür berappen müssen. Aber wir haben es ja – ist natürlich nicht ernst gemeint! Die Dame am Tresen hat uns auch noch Tipps gegeben, wo wir denn gut Speisen können. Also machen wir uns auf den Weg. An einem dieser Gasthäuser angekommen, wird vor unserer Nase die Werbetafel vor der Tür weggeräumt und der Laden abgeschlossen. 17.00 h! Das war wohl nichts. Wir haben uns aber ausgerechnet heute auf Essen außerhalb eingestellt. Ich frage einen Passanten, wo wir denn hier noch Erfolg haben könnten. Der schickt uns in den Industriehafen. Dort soll eine Fischhalle gute und preiswerte Speisen anbieten. Wir machen uns auf den Weg. Und wandern, und wandern und wandern, kommt den überhaupt noch das, wonach es uns gelüstet? Als ich die Hoffnung schon langsam aufgegeben hatte, bemerkte ich etliche Autos, die an uns vorbeifuhren und in der Ferne einparkten. Das ließ mich wieder hoffen. Ich konnte Irmgard nur noch mit Mühe zum Weitergehen ermutigen. Aber.........wir hatten Erfolg.
Von außen unscheinbar, aber von innen geräumig und mit vielen, vielen Gästen. Wir schauten uns erstmal um, wie das denn hier so läuft. Selbstbedienung: Getränke der eine Tresen, Speisen bitte am anderen Tresen bestellen. Sowas ist für uns immer etwas schwieriger. Es soll alles schnell gehen, andererseit muss man vielleicht noch mal ins Wörterbuch schauen um zu erkennen wonach einem denn heute der Sinn stehen könnte. Aber wir haben diese Hürde bewältigt und waren mit den gelieferten Speisen sehr, sehr zufrieden.
Während wir noch genußvoll unser Essen verzehrten, baute sich in unmittelbarer Nähe unseres Tisches eine Musikband auf. Ganz volkstümlich, gekleidet, so wie sie auf der Straße herumlaufen.
Es war eine Country-Band! Irgendwie kam ich mit einer Frau aus dieser Band ins Gespräch, und die bemerkte natürlich sofort, dass ich nicht von hier kam. Ich outete mich als Deutscher. „Oh Peter is from Germany, wait a moment, he will coming soon.“ Und tatsächlich, kurze Zeit kam Peter und wir wurden einander vorgestellt. Peter ist schon sehr lange in den USA
und verdient sein karges Brot als Lehrer. Jedoch nicht, wie wir sofort den Beruf nach deutschen Gewohnheiten einordnen. Er wird hier eingesetzt um Einwanderern die Sprache zu vermitteln. Und hat keinen Urlaubsanspruch. Deshalb war er auch noch nie wieder in seiner Heimat. Er befürchtet, wenn er längere Zeit seinem Dienst fernbleibt, dass dann ein anderer diese Arbeit macht und er seinen Job los ist. So ist das in USA! Haben wir es in Deutschland doch gut. Nur merkt das kaum jemand!
Auf jeden Fall haben die Jungs und Mädels hervorragende Musik gemacht. Auch der Gesang war Spitze! Im Lokal war gute Stimmung.




in Moss Landing


Im Fischrestaurant

das ist Peter